Weltkugelprojektion auf Stottrop-Textil im Gasometer Oberhausen

DLR YouTube Link  Produktion der Erdskulptur für die Ausstellung “Wunder der Natur”

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In dem 100 Meter hohen Innenraum des ehemaligen Gasspeichers wurde eine Weltkugel mit 20 Metern Durchmesser aufgehängt. Die Erdoberfläche wird durch mehr als 20 Projektoren auf den Ballon aus speziellem Polyestergewebe projiziert. Die Projektion ist in Bewegung: Der Wechsel von Tag und Nacht sowie Bewegungen in der Atmosphäre sollen deutlich zu sehen sein.

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Aus Satellitendaten hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Stück für Stück und Schicht für Schicht eine Animation erstellt, die von zwölf Projektoren auf die Erdkugel gespielt wird. „Unser Ziel ist es, zum einen die Schönheit der Erde zu zeigen und zum anderen den Blick wie aus dem All zurück zur Erde zu ermöglichen“, sagt Nils Sparwasser vom Earth Observation Center des DLR. 1,5 Millionen Bilder erzeugten die Forscher dafür. Das Ergebnis: Eine Erdkugel, auf der sich Tag und Nacht abwechseln oder auch Wolkenbänder die Luftströmungen um die Erde sichtbar machen. Wer mit dem Panorama-Aufzug an der Innenwand des Gasometers in die Höhe fährt, blickt umgerechnet aus 36.000 Kilometern Entfernung auf den Erdball. Zudem zeigt der Gasometer Oberhausen 150 großformatige Fotos von Tieren und Pflanzen von namhaften Fotografen wie Frans Lanting, Rob Kesseler, Tim Flach oder Anup Shah.

Puzzle für das große Ganze

„Mir ist keine größere künstliche Erde in dieser Form bekannt“, erläutert Nils Sparwasser vom DLR. Am Anfang allerdings standen Datensätze von den verschiedensten Satelliten, mit und ohne Wolkenbedeckung, bei Tag oder auch bei Nacht und auch mit Phänomenen, die das menschliche Auge selbst nicht wahrnehmen kann. „Die Herausforderung war es, diese Daten zusammenzubringen und daraus die bestmögliche Animation zu erstellen.“ Aus einzelnen Stücken und Informationen der Fernerkundungsdaten, aus Radarsatelliten der SRTM-Mission bis hin zu Messungen der Wettersatelliten, wurde so nach und nach das große Ganze. Alle Puzzleteile wurden aufeinander abgestimmt und zusammengesetzt – „und das alles ergab eine 3D-Abbild der Erde“. Insgesamt 115 Tage rund um die Uhr rechneten die Computer, um die Animation mit einer Auflösung von 58 Millionen Pixel zu erstellen.

Die Spezialfirma Intermediate Engineering, die für die technische Umsetzung zuständig ist, teilte dem DLR-Team die exakte Ausrichtung aller Projektoren mit. Diese wurden dann am Computer als Kameras in einen virtuellen Gasometer gesetzt und filmten das 3D-Modell der Erdkugel ab. Dadurch erhielt jeder Projektor eine eigene Animation, die zusammen ein nahtloses Bild der Erde erzeugen. Der Blick auf die schwebende Erdkugel zeigt, welche Informationen aus Fernerkundungsdaten gewonnen werden können. „Man sieht beispielsweise das Abregnen der Wolken über den Tropen als schwarze Flecken“, sagt Nils Sparwasser. Für Kurator Prof. Peter Pachnicke bringt die Kooperation mit dem DLR zwei Dinge zusammen: „Es ist die Begegnung von wissenschaftlicher Bilderwelt und poetischer Sicht.“

® DLR

Gasometer Erdkugel

 

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